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Newsletter 09/2022: Erde

Erde

Namaste und herzlich Willkommen in der Vata-Jahreszeit!

Ist dir auch schon aufgefallen, dass grad echt eine Menge los ist in dir? Bei mir ist das definitiv so. Mein Körper entwickelt Symptome, die gefühlt schon ewig kein Thema mehr waren und mein Geist ist besonders aktiv. Ruhe und Entspannung sind grad echt Fremdwörter für mich. 

Willkommen im Herbst!

Aber warum ist es diesen Herbst so schlimm?

Empfindest du den Übergang zum Herbst dieses Jahr auch besonders schlimm? Das ist ganz normal. Ich mag dir einmal erklären, woran das liegt.

Auch wenn es sich gerade schon gar nicht mehr so anfühlt, hatten wir tatsächliche einen Jahrhundertsommer. Es war irre heiß und das kontinuierlich. Kaum ein Tropfen Regen fiel auf die Erde. Flüsse trockneten fast aus und überall war das Gras braun. Das ist Pitta in seiner vollen Ausprägung. Stell dir vor, es wäre noch ein paar Jahre so weitergegangen. Es hätte dann sicher ausgesehen wie in der Sahara. Denn Hitze bringt notgedrungen auch Trockenheit mit sich. Und wessen Qualität ist Trockenheit? Genau, Vata!

 

Nun ist der Sommer vorüber, Pitta reduziert sich in der Natur und damit auch die Wärme, die unser Vata fein in Schach gehalten hat. Was bleibt ist die Trockenheit, die Vata natürlich massiv erhöht. Und genau das ist der Grund, warum du aktuell vielleicht viel mehr Symptome an dir bemerkst als gewohnt. 

Und dabei können es sowohl Symptome eines erhöhten Vatas sein, als auch der anderen Doshas. Das hat etwas mit deiner ganz individuellen Dysbalance zu tun. Denn wenn in dir schon viel Pitta oder Kapha ist, wird dieses durch das grad hohe Vata gereizt und macht sich darum mehr bemerkbar als gewohnt. Wenn Vata ohnehin dein Thema war, wird es das jetzt gerade um so mehr sein. 

 

Keine Panik!

 

Warum erzähle ich dir das? Um dich zu beruhigen. Es ist nicht ganz so schlimm, wie es sich anfühlt. Du bist nicht unwiederbringlich aus der Balance. Du darfst einfach nur verstehen, was es jetzt gerade braucht, um wieder rasch dorthin zurückzukommen. Um dich dabei zu unterstützen habe ich mich entschlossen, diesen Monat das Thema Erde in den Fokus zu stellen. 

 

Like increases like, opposites create Balance!

 

Gleiches erhöht Gleiches, Gegensätze erzeugen Balance! Mit diesem Satz arbeiten wir im Ayurveda, wenn wir erhöhte Doshas ausgleichen wollen. Schauen wir uns also an, aus welchen Elementen Vata zusammensetzt ist - Luft und Raum - wird ganz schnell klar, was es braucht, um es aktuell wieder in die Balance zu bringen. Eine gute Portion Erde, und das auf allen Ebenen. 

Das Element Erde kannst du nämlich nicht nur über die Nahrung in dir stärken, sondern auch durch dein Verhalten im Alltag und eine erdende Yoga- und Pranayama-Praxis. 

Erde über die Nahrung

Um zu wissen, welche Lebensmittel einen erdenden Effekt auf uns haben, dürfen wir uns einfach anschauen, wie sie wachsen oder leben. Als Veganerin schaue ich mir natürlich vor allem pflanzliche Lebensmittel an, aber auch bei tierischen ist das anwendbar. Tiere, die in der Luft leben oder sich sehr schnell bewegen, erhöhen das Luft-Element in dir. Tiere die sich langsam bewegen und am Boden leben, haben einen erdenden Effekt. Und bei Pflanzen ist es der Ort, an dem sie wachsen. Alles, was aus der Erde kommt oder nah am Boden wächst, wirkt erdend. Das sind vor allem Wurzelgemüse, Kartoffeln und Kürbis. Und das sind genau die Gemüse die gerade auch Saison haben. Denn die Natur stellt immer genau das bereit, was wir brachen, um in der aktuellen Saison nicht aus der Balance zu geraten. Schau dir also deine Ernährung nochmal genau an und überlege, wo du noch mehr Erdung integrieren kannst. 

Erde im Alltag

Yoga darf jetzt langsam sein, eher statisch mit einem Fokus auf Vorbeugen, Steh- und Sitzhaltungen, denn diese haben einen erdenden Effekt. Lass dir in deiner Praxis Zeit in jeder Asana deinen Kontakt mit der Erde zu erspüren und dich bewusst zu verwurzeln. Ein erdendes Pranayama ist zum Beispiel Apana-Pranayama, da es mit der nach unten gerichteten Energie von Vata arbeitet.

 

Wenn du magst, praktiziere es doch direkt hier:

 

Und wie sieht es mit deinem Alltag aus?

Nimm in dieser stürmischen Zeit mal ganz bewusst das Tempo raus. Schau dir deinen Terminkalender an und überlege, wo du mal nein sagen und Raum für Entschleunigung und Erdung schaffen kannst. Je mehr du dir vornimmst, desto mehr erhöhst du dein Vata. Baue dir bewusst Zeit in den Terminplan ein für einen Spaziergang im Wald, ein warmes Wannenbad, einen Abend mit einem guten Buch aus dem Sofa. Schaffe einen Raum der Entspannung und Erdung mit Hilfe von Kerzen und erdenden Gerüchen. Lass dich hier gern von Dimitra’s Artikel inspirieren. Und verbringe Zeit mit Menschen, die dir gut tun. Denn auch das hat einen erdenden Effekt auf dein Vata. 

 

Und wie immer, sei nicht zu streng und zu dogmatisch. Je mehr Stress und Druck wir uns machen, desto höher steigt Vata. 

 

Ich wünsche dir einen geerdeten Start in den Herbst. 

 

Nadine