Alle Jahre wieder…gerät die Welt um mich herum in Vorweihnachststress. Alle rennen, sind genervt, abgehetzt und so gar nicht in festlicher Stimmung. Ich bin ein Weihnachtsmuffel, darum lass ich mich von dem Ganzen irgendwie nie anstecken.
Für mich ist die Zeit vor Weihnachten eine Zeit der Reflexion. Eine Zeit des Rückblicks auf das vergangene Jahr, auf die Dinge, die passiert sind, auf das, was ich erreicht habe, die Träume, die ich verwirklicht habe. Es sind die letzten Tage vor Beginn der Rauhnächte und ein perfekter Zeitpunkt, um das alte Jahr abzuschließen. Weißt du nicht, was die Rauhnächte sind? Im letzten Jahr habe ich einen Artikel darüber geschrieben, hab erklärt, wo der Brauch her kommt und wie ich meine Rauhnächte begehe.
In den Tagen vor Weihnachten packe ich mein Rauchnachts-Journal wieder aus und schaue mir das Jahr Monat für Monat an. Ich gleiche sozusagen ab. Was habe ich in den Rauhnächten geschrieben und was ist in dem passenden Monat in meinem Leben passiert.
Dabei würde ich dich gern heute mitnehmen und die wichtigsten Ereignisse aus meinem 2019 mit dir teilen.
Im Januar habe ich mich entschieden, mehr Klarheit auf meinem Blog zu schaffen. Zuvor habe ich über alles und nichts geschrieben. Klar, gab es immer Einflüsse von Yoga und Ayurveda, aber der rote Faden fehlte irgendwie. Ich habe mich bewusst auf das Thema „ganzheitliche Gesundheit" und noch viel präziser auf Ayurveda ausgerichtet. Passend hierzu war meine Orakelkarte in der ersten Rauhnacht
„Klarheit“
- Klarheit in deinem Sein und Tun. Durchbrich den Nebel.
In der 2. Rauhnacht habe ich davon geträumt, dass ich meinen Job in der Notaufnahme eines großen Krankenhauses hier im Ruhrgebiet kündige. Meine Orakelkarte war
„Wachstum“
- Wachse über dich hinaus. Sei zuversichtlich in deinem Tun.
Und tatsächlich war der Februar der Monat des Wachstums. Ich war in Zürich auf einem Visionsworkshop für Ärzte von der lieben Janna Scharfenberg und habe dort die Entscheidung getroffen, dass es Zeit wird zu kündigen und mich weiter zu entwickeln. Direkt am Montag danach habe ich dann gekündigt. Der erste Schritt auf dem Weg weg von der Akutneurologie und hin zum Ayurveda war beschritten, voller Zuversicht.
In den kommenden Monaten durfte mein Blog immer mehr wachsen. Ich habe mich entschieden, ihm mein Gesichts zu geben. Seit April heißt meine Seite Dr. Nadine Webering und ist nicht mehr nur ein Blog, sondern ein Ausdruck meiner Arbeit. Es fiel mir nicht leicht, mich zu zeigen. Zu viel Selbstkritik, Perfektionismus und ein überhöhter Anspruch an mich selbst haben mich lang abgehalten. Heute bin ich sehr froh, dass ich diesen Schritt gewagt habe, weil Authentizität mir so wichtig ist und wie soll ich authentisch zum Thema Gesundheit beraten, ohne mich zu zeigen?
Ebenfalls im April habe ich meinen neuen Job als Oberärztin in einer Klinik für Neurologie und Komplementärmedizin begonnen. Seitdem ist der Ayurveda auch jeden Tag Teil meiner ärztlichen Tätigkeit.
Orakelkarten, die ich in den zugehörigen Rauhnächten gezogen habe waren z.B. Schönheit (Schönheit ist eine innere Einstellung, überall und in jedem Moment), Paradies (Das Paradies ist in dir. Garten deiner Künste, deiner Schöpfung).
Die Karte für die 6. Rauhnacht war
„Traum“
- Träume wild, frei, mutig. Erwecke deinen Traum jetzt in die Zeit
und auch diese finde ich jetzt in der Reflexion des Jahres so passend. Im Mai habe ich ein Interview mit Janna Scharfenberg für ihren Podcast aufgenommen über mein Herzensthema „Migräne und Ayurveda“. Im Juni war ich dann für 2 Wochen in Nepal auf einer spirituellen Reise. Dort manifestierte sich mehr und mehr der Traum, meine Arbeit mit anderen zu teilen. Ich wollte nicht nur schreiben, sondern wirklich mit Menschen arbeiten. Das Podcast-Interview hat mich dazu motiviert.
Mit einem Plan im Gepäck bin ich aus Nepal zurück gekommen und hab mich an die Arbeit gemacht. Was daraus wird, wusste ich noch nicht, aber ich war bereit, den nächsten Schritt zu gehen.
Der September war ein wirklich wichtiger Monat in diesem Jahr. Privat habe ich meinen Lehrer Michael Stewart wiedergetroffen. Wir waren eine Woche lang zusammen mit ihm und meiner Kula (spirituelle Familie) auf dem Ananda-Hof in der Nähe von Dresden. Dort konnte ich mich völlig mir selbst und meinem Prozess widmen, hab viel reflektiert und neue Impulse von Michael bekommen. Zuvor war es immer so, dass ich mein Yoga-Leben völlig getrennt von meinem „normalen“ Leben gesehen habe. Ich war sozusagen in der Yoga-Bubble und es fiel mir mit jedem mal schwerer wieder raus zu kommen. Die Woche auf dem Ananda-Hof hat mich gelehrt, dass es keine Trennung gibt. Yoga ist jeden Tag in meinem Leben, ob ich nun Zeit mit meiner Kula verbringe oder meinen normalen Alltag gestalte. Das war ein ganz schöner Durchbruch für mich, da ich aufgehört habe, mich immer nach der nächsten Zeit in meiner Yoga-Bubble zu sehnen.
Wie schön passt hierzu die Orakelkarte, die ich in der 9. Rauhnacht gezogen habe?
"Verbindung"
- Du bist verbunden. Spüre die Verbindung mit dir und dem Universum
Beruflich war der September auch besonders. An meinem Geburtstag, am 10. September wurde mein Interview im Podcast von Janna Scharfenberg veröffentlicht. Es gab wirklich viel tolle Resonanz. Ende September war es dann soweit. Mein Migräne-Onlineprogramm“Freiheit im Kopf“ ging in die erste Runde. Ab sofort war ich nicht nur angestellte Krankenhausärztin sondern auch selbstständig mit meinem Online-Business!
Die Orakelkarte der 10. Rauhnacht war
„Folge dem Ruf deines Herzens. Dein innerer Kompass wird dich führen“.
Und so war der Rest des Jahres auch für mich. Ich habe mich ganz auf das verlassen, was mein Herz mir sagt und es kamen immer wieder ganz wunderbare Dinge in mein Leben, mit denen ich nicht gerechtet hatte. Ich wurde für Kooperationen angefragt, hinter denen ich wirklich stehe, mir wurden Workshops angeboten, auf die ich mich wahnsinnig freue, ich habe mit 2 ganz wunderbaren Menschen ein Retreat für 2020 geplant (hierzu bald mehr), das wirklich genau dem entspricht, was ich tun möchte und ein ganz großes Projekt für 2020 hat sich ergeben, über das ich aktuell noch nicht sprechen darf und möchte, dass aber ein lang gehegter Traum von mir ist.
Jetzt könntest du zu Recht sagen, dass mein 2019 ja nur was mit Arbeit zu tun hatte. Da hast du zu großen Teilen auch Recht. Es hat sich ganz viel um meine Arbeit gedreht, darum, wo ich beruflich hin möchte, wer ich beruflich sein möchte. Aber das hat auch ganz viel mit mir als Mensch zu tun. In 2019 habe ich für mich heraus gefunden, dass Arbeit und Privatleben für mich keine Trennung mehr haben sollen. Ich möchte mich nicht mehr jeden Tag zur Arbeit quälen und immer nur an den nächsten Urlaub denken. Ich möchte meine Arbeit so sehr lieben, dass ich es nicht mehr nötig habe, auf den nächsten Urlaub zu warten, weil ich einfach jeden Tag genieße. Und ich möchte selbst bestimmen, wie ich arbeite.
Davon bin ich im Moment noch ein paar Schritte entfernt, aber wir werden sehen, was 2020 so für mich bringt.
Meine Karte für die 12. Rauhnacht war übrigens:
"Leidenschaft "
- Erkenne, wofür du brennst. Tue mehr Dinge, die dich erfüllen.
Ja, ich kann mit gutem Gewissen sagen, das habe ich in 2019.
Ich wünsche dir eine achtsame Rauhnachtszeit.
Stay in balance,
Nadine