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Warmes Wasser - Getränk oder Medizin?

Mittlerweile ist es buchstäblich in aller Munde...warmes Wasser am Morgen. Es ist Teil einer jeden ayurvedischen Morgenroutine. Gestern saß ich mit der Familie zusammen und da kam die Frage auf, was daran eigentlich so gut ist. Hier die Antwort:

 

Wie wirkt warmes Wasser am Morgen?

 

Im Ayurveda geht es immer um die Verdauung. Der Darm ist morgens noch träge. Durch das Wasser wird die Darmbewegung angeregt und so die Ausscheidung erleichtert. Das Wasser schwemmt zudem über Nacht entstandene Rückstände der Verdauung, dass sogenannte Ama aus dem Körper aus und hilft somit dem Körper dabei sich zu reinigen. 

Das warme Wasser kann zudem ein erhöhtes Vata beruhigen. Du weißt noch nicht was Vata ist? Kein Problem. Meld dich einfach für meinen Newsletter an und erhalte als Geschenk mein Ebook über die Basics des Ayurveda. 

 

Warum sollte das Wasser warm sein?

 

Es wird empfohlen das Wasser am Morgen warm zu trinken, da unser Verdauungsfeuer, das sogenannte Agni am Morgen noch nicht sehr hoch lodert. Würden wir nun kaltes Wasser trinken, würden wir es vollständig löschen und es müsste sich erst wieder neu entfachen. Warmes Wasser dagegen unterstützt des Verdauungsfeuer. 

Jetzt fragst du dich sicher, ob Wasser aus dem Wasserhahn reicht. Definitiv ja. 

Heutzutage ließt man überall, dass man das Wasser vorher für mindestens 10 Minuten abkochen muss. Dadurch würden die Wassermoleküle voneinander getrennt und im Wasser gelöste Stoffe wie Kalk frei werden und sich absetzen oder verdampfen. Zudem soll  das Wasser durch das Abkochen mit Energie angereichert werden. In den alten ayurvedischen Schriften findet sich hierüber nichts. Lauwarm reicht vollkommen. 

Mein Wasser kommst zwar morgens tatsächlich aus dem Wasserkocher, was aber nur daran liegt, dass ich es ein wenig heißer mag. 

 

Wasser für jedes Dosha

 

Du kannst das Wasser pur trinken, oder es aromatisieren. Das ist ganz dir überlassen. Ich geb gern einen Tropfen Zitronenöl rein. Das Öl macht den Körper basisch, was wirklich gut ist, da wir alle viel zu sauer sind. Zudem enthält es viel Vitamin C, welches das Immunsystem stärkt. Du solltest nur unbedingt auf die Qualität des Öls achten. Nicht jedes ätherische Öl ist für den Verzehr geeignet. Brauchst du einen Tipp zu ätherischen Ölen? Dann meld dich gern bei mir.

Du kannst dem Wasser aber auch schon beim Kochen Kräuter oder Gewürze zufügen und somit das Wasser gezielt für ein spezielles Dosha vorbereiten. Möchtest du dein Pitta besänftigen, kannst du das Wasser zum Beispiel mit Fenchelsamen und Nelken kochen. Bei einem Vata-Ungleichgewicht eigenen sich wärmende Gewürze mit der Geschmacksrichtung süß wie Zimt und Sternanis. Soll Kapha harmonisiert werden, gib Ingwer und schwarze Pfefferkörner in den Kochtopf. 

 

Generelle Empfehlungen zum Thema Wasser

 

Im Ayurveda wird warmes Wasser nicht nur morgens empfohlen. Auch über den Tag sollten deine Getränke warm sein. Es muss nicht immer gekochtes Wasser sein, aber Getränke sollten zumindest Raumtemperatur haben. Ein Getränk direkt aus dem Kühlschrank mag dein Agni gar nicht. 

Auch Wasser muss verdaut werden. Deswegen empfiehlt der Ayurveda mindestens eine halbe Stunde vor einer Malzeit nicht mehr zu trinken, damit der Magen und das Agni sich auf das Essen konzentrieren können. Auch während einer Malzeit sollte man nicht oder bei einer sehr trockenen Malzeit nur schluckweise trinken. Vor oder beim Essen zu trinken ist wie Wasser auf den Grill zu schütten, bevor man sein Fleisch drauf legt. 

 

 

Soviel zu Thema Wasser aus ayurvedischer Sicht. 

Anfangs ist es sicherlich eine Umstellung, aber wie an alles im Leben gewöhnen wir uns auch daran rechts schnell. Für mich ist das warme Wasser ein absoluter Game Changer gewesen. Ich fühle mich wacher und fitter, meine Haut ist besser geworden, meine Verdauung regelmäßiger und ich bin viel seltener krank. Es ist wirklich unglaublich, was so eine Kleinigkeit alles verändern kann. Warmes Wasser ist für mich nicht nur ein Getränk, es ist Medizin.

 

Probiers doch mal aus und berichte mir gern, wie es dir damit geht.

 

Stay in balance,

 

Nadine